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Wolfsriss Lortanne in Teufen

Wolfriss (Reh) Lortanne / Teufen

In der Nacht auf Mittwoch ist in Teufen ein Reh durch einen Wolf gerissen worden. Der Wildtierriss ereignete sich nahe am Dorf. Für die Bevölkerung besteht keine Gefährdung. Nach dem Vorfall wurden die Tierhaltenden der Region durch die kantonale Fachstelle Herdenschutz informiert.

Am frühen Mittwochmorgen, 24. April 2024, stellte die Appenzell Ausserrhoder Wildhut einen Wolfsriss in Teufen fest. Das gerissene Reh lag in einer schneebedeckten Wiese im Gebiet Lortanne in Teufen. Die Wildhut hat am gerissenen Reh DNA-Proben entnommen. Diese Proben können möglicherweise Aufschluss geben zu Informationen zum betreffenden Wolf wie Herkunft, Abstammung, Geschlecht oder Individuum. Die Analysen stehen noch aus.

Wildtiere wie Rehe kommen in der Nacht auf die Wiesen und äsen. Sind die Wiesen schneebedeckt, versuchen die Wildtiere, das Gras freizugraben. Raubtiere wie Füchse, Luchse oder Wölfe können Wildtiere während der nächtlichen Futtersuche aufspüren und sie als Beute ergreifen. Im Falle vom Wolfsriss in Teufen ist das Reh vermutlich auf den Wiesen der Lortanne in Richtung der Häuser an der Speicherstrasse geflüchtet und wurde dort vom Wolf erbeutet. Dieses Verhalten des Wolfs - so nahe an den Häusern - mag für den Menschen irritierend sein, ist aber in der freien Wildbahn normal. Der betreffende Wolf zeigt also kein abnormales Verhalten.

Für die Bevölkerung besteht aus diesem Sachverhalt keine Gefährdung. Appenzell Ausserrhoden hat zur Information aller betroffenen Kreise unter www.ar.ch/wolf alle notwendigen Informationen zusammengestellt. Die Merkblätter für Betroffene stammen aus dem sehr wolfserfahrenen Kanton Graubünden.

Nach dem Kenntnisstand der Ausserrhoder Wildhut handelt es sich vermutlich um den gleichen Wolf, der bereits am 16. April in Teufen ein Schaf gerissen hat. Der Wolf wurde die letzten Tage im Raum Gais – Teufen verschiedentlich gesehen. Es handelt sich dabei um ein Einzeltier. Im Frühjahr suchen sich einzelne Wölfe, in der Regel männliche Jungtiere, neue Reviere und legen grosse Distanzen zurück. Der betreffende Wolf kann sich dabei einige Zeit im Appenzellerland aufhalten oder in die Nachbarkantone weiterziehen. Einzelne durchziehende Wölfe haben nichts mit einer Paar- oder Rudelbildung zu tun. Dafür gibt es in der Region noch keinerlei Anzeichen. Mit einzelnen durchziehenden Wölfen ist in der Ostschweiz und im Appenzellerland jederzeit zu rechnen.

Die Ausserrhoder Tierhaltenden wurden durch die kantonale Fachstelle Herdenschutz zudem mit einem SMS-Alarm über die Wolfspräsenz informiert. Auf eine sachgerechte Zaunführung in Schaf- und Ziegenweiden ist grossen Wert zu legen.

Die kantonale Jagdverwaltung hat aufgrund der bestehenden Situation noch keine gesetzliche Handlungsmöglichkeit, um Massnahmen gegen den Wolf zu ergreifen. Der Wolf verhält sich normal. Schäden an Nutztieren sind in Appenzell Ausserrhoden nur in ungeschützten Herden erfolgt.

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